Pressebericht: Bürgerabend zur Zukunft der Pflege im ländlichen Raum für ein lebenswertes Leben
Der CDU-Ortsverband Kappelrodeck-Waldulm hat interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einem Diskussionsabend zum Thema häusliche Pflege im ländlichen Raum eingeladen. Der Vorsitzende Frank Eßlinger begrüßte neben den zahlreichen Besuchern die Referenten aus der Region, alle Spezialisten im Bereich der häuslichen Betreuung.
Djahan Salar, Vorsitzender der christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) Ortenau, stellte die Referenten vor und moderierte mit viel Charme und Einfühlungsvermögen die zahlreichen Beiträge der interessierten Bürger.
Stefanie Bartsch (Diplomverwaltungswirtin und Politikwissenschaftlerin) gab einen Einblick, woher die immensen Kostensteigerungen in der Pflege kommen, erläuterte aber auch die finanziellen Entlastungen für pflegende Angehörige, die in den letzten Jahren durch Gesetzesänderungen etabliert wurden.
Marc-Oliver Erni, Inhaber einer Pflegeagentur mit Niederlassungen in Kappelrodeck und Baden-Baden, stellte das Angebot seiner über 60 Mitarbeiter vor. Er vermittelt Betreuungspersonal, das die pflegenden Angehörigen und den medizinischen Pflegedienst bei allen nicht-pflegerischen Alltagstätigkeiten unterstütz. Er betonte, dass bei der Vermittlung des Personals ganz individuell auf die häusliche Situation, den zeitlichen Bedarf und auch die notwendigen Tätigkeiten eingegangen wird.
Als Fachmann für die stationäre Pflege erläuterte Hausdirektor Jürgen Hammel vom Pflegeheim „Haus am Markt“, wie die stationäre Pflege als Ergänzung zur häuslichen Pflege gesehen werden kann.
Wie individuell und bedarfsgerecht die eigene Wohnung barriereärmer oder sogar barrierefrei umgebaut werden kann, erläuterte Gregor Vollmer, zertifizierter Wohnberater für alters- und behindertengerechtes Wohnen. Häufig seien zunächst einfache Maßnahmen hilfreich, um möglichst lange in der gewohnten Umgebung bleiben zu können.
Zuletzt stellte Peter Weiß, MdB a.D. und heute Vorsitzender des Bundesverbandes Rehabilitation, als Vertreter des Gesetzgebes den Werdegang der heutigen Pflegeversicherung vor und ging auf die aktuellen gesetzlichen Veränderungen ein. Zentrales Problem sei wie in vielen Bereichen auch in der Pflege der Fach- und Arbeitskräftemangel, hier wünsche er sich eine deutliche bürokratische Erleichterung für ausgebildete Zuwanderer, appellierte aber auch an die Jugend, sich für Berufe im sozialen Bereich zu interessieren und warb für das verpflichtende soziale Jahr.
Im Anschluss nutzten die Besucher die Gelegenheit, sowohl Herrn Weiss als auch den anderen Experten viele Fragen zu stellen und es wurde noch lange und intensiv über die Probleme, aber auch Möglichkeiten der Pflege zuhause diskutiert.
Der Abend machte deutlich, wie vielfältig die Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen zuhause sind, aber auch, dass die Informationen hierzu besser fließen müssen, um die pflegenden Familienmitglieder zu ermutigen, sich dieser großen Aufgabe zu stellen.
Quelle: Achertäler, veröffentlicht am 09.03.2023
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